Wo ich noch nie war

Wollte eigentlich nur eine kleinere Tour machen, den Hund ausführen wie es ja täglich sein muss.

Ich bog dann aber doch ab auf einen Weg, den ich noch nicht gelaufen bin, der mir bislang nicht

sympathisch war, er war mir zu nah an der Straße.

 

Er führte mich dann hoch auf den Harzer Försterstieg, am Brombergkopf entlang, und es war wieder mal sehr neblig und windig.

Es ist später Herbst und von den Bäumen sind die Blätter längst abgefallen und so sind Wurzeln, Stämme und Äste für das Auge sehr präsent.

 

Und meine Gedanken führten mich zu den Fragen, was eigentlich unsere Liebe zum Wald ausmacht.

 

Denn der Wald mit seiner stets neu erzeugten frischen Luft ist ja keinesfalls das perfekte Glück, ganz im Gegenteil:

Nirgends sind Vergehen und Sterben sichtbarer als hier.

 

Und dennoch macht der Wald uns keineswegs depressiv, nicht niedergeschlagen.

Es der Ort an dem wir unseren Frieden finden, unsere Verzweiflung kühlen können, 

und wie alle wissen der Ort der Ruhe und Erholung.

 

Nirgends ist das graue Winterwetter so leicht zu ertragen und zu genießen wie hier.

 

Leben und Tod

Tod und Neubeginn.

Geburt und Verfall

wohin wir auch sehen.

 

Vielleicht ist es genau das, was uns beruhigt.

Das Wissen wird uns hier selbstverständlich dass beides zusammengehört.

 

Es ist hier nicht die Verdrängung.

 

Das Zusammenspiel wird hier sichtbar, dass eins nicht ohne das andere möglich ist.

Und es entsteht etwas Geheimnisvolles und wir fühlen eine Erleichterung.

 

Dass die Erde selbst ein Lebewesen ist. Ein lebender Organismus.

Das könnte doch sein.