Die wievielte Woche? Der wievielte Monat?
Begegnung und Lebendigkeit gehören zusammen.
Bewusst ist es mir geworden und jeden Tag auf's Neue erkennbar.
Das ist es was ich lerne.
Erinnerungen an Zeiten, die man mit sich alleine verbringt, verblassen schnell, sind im
Bewusstsein kaum mehr auffindbar. Einzelne, kurze Bilder vielleicht noch an eine Umgebung,
die besonders und außergewöhnlich war,
aber letztendlich verwaschen und ungefähr.
Wie klar umrissener ist das Denken an gemeinsam Erlebtes, wie präziser und leuchtender und
greifbarer das Erlebte im Rückblick wenn im Zusammen-Spiel.
Wie sehr beweglicher und inspirierter macht es den Geist wenn es da ein Miteinander gibt,
und um wieviel mutiger und zu Tiefgang fähig, ist die Seele in Kommunikation und in Gesellschaft anderer.
Die Zeit vergeht, Wetter und Jahreszeiten verändern sich, und immer wieder neu staune ich
über die Schönheit der Umgebung, immer noch liebe ich den großen Blick aus meiner
kleinen Wohnung hinaus, genieße ich die Freiheit den Tag mir gestalten zu können, wie ich es möchte.
Ich halte Disziplin, habe mir einen Tagesablauf geschaffen mit täglich mehreren Stunden draußen.
Laufen, laufen, laufen.
Und entdecke dabei immer wieder, dass es dieses "schlechte" Wetter nicht gibt.
Was das Wetter verdirbt, sind Autos und zu viele Häuser.
Dass jedes Wetter seinen Reiz hat, jedes Wetter einen anderen Aspekt des Waldes beleuchtet
und hervorhebt.
Und jeder Tag anders, unterschiedlich.
Der Nebel, der Regen,
selbst dieser hohe Schnee jetzt, der mir das Gehen erschwert
und mir nur wenige Routen zu passieren lässt.
Täglichem kochen und arbeiten.
Die Wohnung in Ordnung halten - das ist wichtig-
"Hälst du Ordnung- hält die Ordnung dich" - so heisst es doch irgendwo..
Ein neues Rezept ausprobieren, einen Kuchen backen. Haferflocken kaufen für die Singvögel.
Immer wieder etwas raus aus der Routine.
Zeit ist da.
Wenn heute nicht, dann ist sie morgen da.
Vermutlich.
Ein Fundus aus unterschiedlichen Möglichkeiten, den es zu nutzen gilt.
Ich quäle mich mit nichts, es gibt keinen Zwang, keinen Druck. Nichts von alledem.
Keine Termine und keinen Kalender.
Und keine Langeweile.
Die Tage gleiten leicht und ereignislos.
Gleiten an der Oberfläche. Weil das zur Zeit wichtig ist, die Oberflächlichkeit.
Unzufriedenheit oder gar Sich-Unglücklich-Fühlen, selbst die Depression können wir uns nur erlauben,
wenn es die Möglichkeit gibt, daran etwas ändern zu können.
Geht dies aber nicht -und zur Zeit geht gar nichts- ist es nicht ratsam zu viele Fragen in diese Richtung zu stellen.
Es ist mir bewusst, dass es vielen Menschen so ergeht wie mir in diesen Monaten, und ich da alles andere als ein Einzelfall bin.
Und ich denke, wir alle, die wir dasitzen in unseren warmen, gemütlichen Wohnungen, alleine,
und schöner Musik aus den Lautsprechern zuhören, meinetwegen auch heimeliges Kerzenlicht,
und diesen kleinen Frieden genießen.
Wir kommen alle zu demselben Schluss:
Lebendigkeit und Begegnung sind miteinander verknüpft und bedingen einander.
Gehören zusammen.