Nach fast 2 Monaten wieder einen
Ausflug nach Goslar.
Das Garagentor vom Schnee freigeschaufelt, ein Glück! das Auto springt noch an.
Die Fahrt durch Sonnenschein über die Hügel und der Schnee gibt das Gras des vergangenen Jahres frei.
Musik und Diskussionen im Radio. Ich parke an der Kaiserpfalz und ziehe einen Parkschein.
Und was ich vorfinde ist eine geisterhafte, fast ausgestorbene Stadt.
Die wenigen Stimmen hallen irgendwie unangemessen laut,
und der Inhalt der Gespräche für alle gut verständlich.
Niedergedrückt und schwer die Atmosphere. Und nackt die Stadt.
Nicht wenige Geschäfte sind dauerhaft geschlossen, das meiste andere ruht.
Vereinzelt ein paar offene Läden. Kurze Schlangen vor den Bäckereien.
Und wenn gesagt wird, viele wirtschaftlichen Existenzen seien bedroht und stünden auf der Kippe,
dann sehe ich, dass hier nicht weniges bereits diese Klippe gefallen ist.
All das, was über Jahre aufgebaut wurde mit Herzblut und Arbeit,
Sorgfalt und Hoffnung, mit Sorge und Stolz. Das, was viele getragen hat.
Und jetzt liegt zwischen den Auslagen etwas Verlassenes und Unbelebtes.
Zu sehen in jedem einzelnen unbeleuchteten Schaufenster.
Und ich denke "was ne Scheiße!"
Und dem schweren Regen, der schon da ist und der noch kommen wird.
Nach einigem Suchen finde ich einen Coffee to go zu kaufen, setze mich auf die runde Bank auf dem Schuhhof
den ich immer aufsuche wenn ich hier bin.
Der Hund streunt über den leeren Platz.
Ich bleibe nicht lange, kaufe mir ein Bio-Brot im Reformhaus, und fahre dann zurück.
Der Schuhhof